Letzten Sonntag haben wir den ersten Advent gefeiert. Die Gedanken, die mir momentan durch den Kopf gehen, möchte ich mit euch teilen.
Geld und Macht. Wer strebt nicht danach. Doch immer mehr Menschen fühlen sich abgehängt und machtlos. Machtlos angesichts scheinbar aussichtsloser, angstmachender Situationen. Wir fühlen uns machtlos gegenüber den Kriegen in der Ukraine, im Heiligen Land und in vielen Ländern, die es nicht in unsere Nachrichten schaffen. Machtlos gegenüber dem Klimawandel. Machtlos gegenüber Putin, Trump und anderen Despoten. Machtlos in unseren großen und kleinen Katastrophen. „Wir können doch nichts ändern,“ glauben viele. Ist das der Grund, warum viele so gereizt und aggressiv sind?
Andere haben Macht. Oder? Aber Joe Biden ist am 10. Januar seine Macht los und wahrscheinlich bald danach auch Olaf Scholz.
Ich frage mich: Was ist so reizvoll an der Macht? Ist sie wirklich erstrebenswert?
Gibt es jemanden, der mehr Macht als Gott hat? Wir sprechen vom „allmächtigen Gott“. Und Jesus war Sein „eingeborener Sohn“ (Johannes 3, 16). Von Jesus heißt es, Er war wahrer Mensch und wahrer Gott.
Und Gottes Sohn kommt als kleines, schutzbedürftiges Baby auf diese unsere Welt. Nicht in einem herrlichen Palast eines mächtigen Königs. Nein, Er wird in eine Handwerkerfamilie hineingeboren und erblickt in einem ärmlichen Stall das Licht der Welt. Er, der doch selbst das Licht ist.
Und sucht Jesus nun Macht, wie wir sie verstehen? Nein!
Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« (Matthäus 5, 8 – 10, LU17)
Bei der Speisung der Fünftausend haben die Menschen erkannt, welche Macht Jesus hat und im Johannesevangelium (Kapitel 6, Vers 15 BasisBibel) lesen wir:
Da merkte Jesus, dass sie bald kommen würden, um ihn mit Gewalt zu ihrem König zu machen. Darum zog er sich wieder auf den Berg zurück – er ganz allein.
Ich bin froh, dass ich im politischen Sinn keine Macht habe, also Macht los bin. Trotzdem bin ich nicht machtlos. Da fällt mir ein afrikanisches Sprichwort ein: „Viele kleine Leute, die in vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Das Sprichwort stand auch auf der Westseite der Berliner Mauer, bevor sie gefallen ist. Dieser Teil wurde liebevoll restauriert und zeigt uns, was „viele kleine Leute“ bewirken können. Wie bemerkte ein führendes Mitglied des DDR-Staatsapparates nach dem Fall der Berliner Mauer: „Wir waren auf alles gefasst, nur nicht auf Kerzen und Gebete.“
Bist du auch wie ich ein kleiner Mensch? Dann lass uns die Welt verändern und an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun.
Übrigens: Für Jesus bist du nicht klein.